Einlass ab 18.30 Uhr
Der Verein Oberkirche Arnstadt e.V. und das Ortskuratorium Erfurt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz laden ganz herzlich zu einem Benefizkonzert zugunsten der Oberkirche Arnstadt in die Bachkirche ein.
Bedingt durch die immer noch stagnierende Baustelle am Fußboden der Oberkirche Arnstadt kann dieses Benefizkonzert leider nicht an dem Ort stattfinden, zu dessen Gunsten es durchgeführt wird.
Der Eintritt ist frei, um Spenden zugunsten der Oberkirche wird gebeten.
Programm
Begrüßung
Konzert mit Werken von Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach
Solist: Florian Sonnleitner
Georg Philipp Telemann (1681-1767)
Aus den „Zwölf Fantasien für Violine ohne Baß“ für Violine solo
Nr. 1 B-Dur Largo – Allegro – Grave – Allegro
Nr. 7 Es-Dur Dolce – Allegro – Largo – Presto
Nr. 8 E-Dur Piacevolmente – Spiritoso – Allegro
Nr. 4 D-Dur Vivace – Grave – Allegro
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Suite Nr. 3 C-Dur BWV 1009 für Violoncello (Version für Viola solo)
Prélude – Allemande – Courante – Sarabande –
Bourée I und II – Gigue
Johann Sebastian Bach
Sonata II a-moll BWV 1003 für Violine solo
Grave – Fuga – Andante – Allegro
Instrumente
Violine von Giovanni Battista Guadagnini, Cremona 1758
Viola von Joseph Hel, Lille 1900, Stimmung: a = 415Hz
Der Solist
Florian Sonnleitner wurde in München geboren. Gefördert durch sein musikalisches Elternhaus erhielt er bereits in früher Jugend Violinunterricht. 1971 begann er sein Studium an der Hochschule für Musik in München. Von 1986-2018 war er Erster Konzertmeister im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, außerdem Konzertmeister und künstlerischer Leiter des Kammerorchesters Bachcollegium München. Ferner war er Primarius des Kammermusikensembles „Concertino München“ sowie des Cuvilliés-Streichquartetts. Einladungen als Solist und Kammermusiker haben ihn auf alle Kontinente geführt.
Florian Sonnleitner hat im Rahmen seines Engagements für den Denkmalschutz seit 2009 in 16 Thüringer Orten 28 Benefizkonzerte in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und ihren Thüringer Ortskuratorien veranstaltet – u.a. auch eines bereits 2010 in der Oberkirche Arnstadt.
Die Werke
Georg Philipp Telemann (1681-1767)
Aus den „Zwölf Fantasien für Violine ohne Baß“ Telemann hat in seinem Schaffen das Gebiet der Kammermusik ohne Generalbass besonders gepflegt. Die „Zwölf Fantasien für Violine ohne Baß“ aus dem Jahr 1735 zeigen formal eine zyklische Anlage mit zahlreichen Varianten, dabei werden Elemente der Sonate, des Konzerts oder der Suite aufgegriffen und kontrastreich einander gegenübergestellt. Im Vergleich zu den früher entstandenen Solowerken J. S. Bachs richten sich die Fantasien Telemanns mehr an den studierenden Instrumentalisten oder Musikliebhaber.
Ein spielfreudiger Musikwille, welcher die Möglichkeiten des Instruments voll ausschöpft, verleiht diesen Werken einen in bestem Sinn „hausmusikalischen“ Charakter.
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Suite Nr. 3 C-Dur BWV 1009
Die Bezeichnung „Libro primo“ auf dem Titelblatt der sechs Violin-Solowerke lässt vermuten, dass es auch ein „Libro secondo“ gegeben hat – leider ist aus der Feder des Komponisten kein weiteres Autograph auf uns gekommen. Die Abschrift Anna Magdalena Bachs von sechs Suiten für Violoncello solo aus der Zeit um 1730 legt jedoch die Vermutung nahe, dass dieser Zyklus als Gegengewicht und Ergänzung der Violinwerke konzipiert wurde, für ein Instrument, dessen bauliche Entwicklung im frühen 18. Jh. noch nicht abgeschlossen war. Dementsprechend zeichnen sich die Suiten für Violoncello BWV 1007-1012 durch einen stetig zunehmenden, experimentellen Charakter aus. Zum Ausgleich bewahrt Bach in jeder Suite die strukturelle Einheitlichkeit der gängigen Tanzsätze. Eine Realisation auf einer Viola muss die Tonlage um eine Oktave anheben, erlaubt aber instrumentaltechnisch und tonarten-psychologisch den Intentionen des
Komponisten genau zu folgen.
Johann Sebastian Bach
Sonata II a-moll BWV 1003
Das Grave der zweiten Sonate in a-moll entfaltet sich über der absteigenden Basslinie der beiden ersten Takte, die den gesamten präludienartigen Satz durchzieht. Es bereitet die Fuge mit ihrem knappen Thema vor, dessen Kontrapunkt als thematische Verdichtung der Basslinie des Grave wirkt. Bei der Kürze des Themas überrascht die Länge der Fuge (289 Takte), die damit zeitlich länger ist als viele Fugen des Wohltemperierten Klaviers. Ihre Gesamtanlage ist von großer Klarheit und besticht durch die Ausgewogenheit der Proportionen auch in der klanglichen Balance. Das ariose Andante mit der vergleichsweise schlichten Melodik bietet Entspannung und Verinnerlichung. Sorgfältig disponierte Echowirkung und geigerisch figurative Ausgestaltung der motorischen Dreiklangsbrechung bestimmen den Charakter des abschließenden Allegro.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und das Ortskuratorium Erfurt
Das Ortskuratorium Erfurt ist eines von rund 80 Ortskuratorien der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, in denen sich bundesweit fast 600 Menschen ehrenamtlich für den Denkmalschutz engagieren. Die Ortskuratorien informieren vor Ort über die Arbeit der Stiftung, organisieren Ausstellungen, Vorträge und Führungen und unterstützen aktiv den Erhalt von Denkmalen in der Region.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist die größte private Initiative für Denkmalpflege in Deutschland. Sie setzt sich seit 1985 kreativ, fachlich fundiert und unabhängig für den Erhalt bedrohter Baudenkmale ein. Ihr ganzheitlicher Ansatz ist einzigartig und reicht von der Notfall-Rettung gefährdeter Denkmale, pädagogischen Schul- und Jugendprogrammen bis hin zur bundesweiten Aktion Tag des offenen Denkmals®. Insgesamt konnte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz vor allem dank der aktiven Mithilfe und Spenden von über 200.000 Förderern bereits mehr als 5.000 Projekte mit mehr als einer halben Milliarde Euro in ganz Deutschland unterstützen. Doch immer noch sind zahlreiche einzigartige Baudenkmale in Deutschland akut bedroht.
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