Das Ensemble „Profeti della Quinta“ stammt aus Galiläa und ist heute im Umfeld der renommierten Schola Cantorum Basiliensis in der Schweiz ansässig. Die Sänger um den Bassisten und Komponisten Elam Rotem haben sich auf die Musik aus Barock und Renaissance spezialisiert und widmen sich vor allem der Wiederentdeckung hebräischer Vokalmusik – großartigen Werken, die im jüdischen Erbe hierzulande oft sehr im Schatten der populären Klezmer-Tradition stehen.
Im Zentrum ihrer Arbeit steht der Komponist Salamone Rossi (ca.1570 – ca.1630), der aus einer jüdischen Familie in Mantua stammend für etwa dreißig Jahre in Diensten des Hofes der Gonzaga in Mantua stand. Anfangs sein Kollege, später sein Vorgesetzter war dort Claudio Monteverdi. Rossi war äußerst geschätzt für seine Fähigkeiten als Violinist und Chitarrone-Spieler, und auch in seinem kompositorischen Schaffen bilden Instrumentalwerke neben weltlicher Vokalmusik den Schwerpunkt. Musikgeschichte hat Rossi indessen mit der ersten mehrstimmigen Vertonung von Psalmen und anderen Gesängen in hebräischer Sprache geschrieben.
Im Rahmen ihrer Residence in Thüringen werden Profeti della Quinta die Musik Salamone Rossis in mehreren Konzerten vorstellen und in ihrem Kontext u.a. mit Werken Claudio Monteverdis kombinieren. Daneben soll das Oratorium „Joseph und seine Brüder“ von Elam Rotem zu hören sein – eine Vertonung der hebräischen Texte im Stile Monteverdis.